Zufriedene Mütter, gesunde Babys – das ist unser Ziel

Rede im Landtag zu TOP 15 – Aufbau von Frauenmilchbanken fördern (es gilt das gesprochene Wort):

Sehr geehrte Damen und Herren,

fangen wir gleich mal mit dem Wichtigsten an: Diese Initiative ist eine absolut gute Sache! Sie ist nachhaltig, sie ist präventiv und sie vor allem herzensgut. Und damit stimmt sie voll und ganz mit Grünen Zielsetzungen überein. Ich übertreibe nicht, wenn ich Ihnen versichere: Für diese Initiative brenne ich ganz persönlich.

Ich möchte mich ausdrücklich bei Frau Anne Sunder-Plassmann, Geschäftsführerin der Frauenbankeninitiative dafür bedanken, dass sie an den Sozialausschuss heran getreten ist. Ganz genauso herzlich bedanke ich mich bei Dr. Ann Carolin Longardt vom UKSH und Dr. Barbara Naust vom Klinikum Itzehoe. Sie haben in ihren Krankenhäusern für eine Frauenmilchbank geworben und passgenaue Konzepte erarbeitet. Das ist ein gutes Fundament, auf dem wir aufbauen können.

Wir hatten mit ihnen eine sehr gute Anhörung im Sozialausschuss. Wir Grüne sind überzeugt von diesem Projekt. Ich weiß nicht, wer von Ihnen mal ein Frühgeborenes auf einer Intensivstation gesehen hat. Frühchen sind winzig, sie sind sensibel und sie sind verletzlich. Ihre Gesundheit ist angreifbar. Ihre Organe sind noch nicht ausgereift. Ihre körperliche Entwicklung ist noch sehr anfällig. Und ihr Start ins Leben ist nicht leicht. Denn eigentlich sollten diese Babys noch Wochen wohlbehütet im Bauch ihrer Mutter verbringen.

Umso wichtiger ist es, dass sie optimal ernährt und versorgt werden. Muttermilch ist dabei das Beste. Muttermilch trägt maßgeblich zu einer Stabilisierung des Immunsystems und einer guten Entwicklung bei. Und das wirkt sich auch präventiv gegen langfristige Folgeerkrankungen aus – zum Beispiel Diabetes mellitus.

Leider klappt es nicht bei jeder Mutter mit dem Stillen. Die Lösung ist eigentlich einfach ganz einfach. Frauen, die ausreichend Muttermilch haben, könnten diese spenden. Natürlich auf freiwilliger Basis. Das möchten wir unterstützen. Schon vor Jahrhunderten gaben Ammen fremden Babys ihre Muttermilch. In einer ganzen Reihe von Bundesländern gibt es Frauenmilchbanken, die sehr erfolgreich arbeiten. Daran wollen wir in Schleswig-Holstein anknüpfen. Zufriedene Mütter, gesunde Babys – das ist unser Ziel.

Was brauchen wir für die Umsetzung? Menschen, die in den Kliniken informieren und beraten. Kühl- und Gefrierschränke, um die Milch frisch zu halten. Tests auf Keime und Belastungen, damit die Milch auch sicher ist. Hierfür müssen wir Geld in die Hand nehmen. Jeder Euro ist hier gut investiert.

Aber ich sehe auch die Krankenkassen in der Pflicht. Frauenmilchbanken sollten zum regulären Betrieb in jedem Perinatal Zentrum gehören. Wie heißt es so schön: Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe. Lassen Sie uns einen Weg finden, wie wir in Schleswig-Holstein Frauenmilchbanken aufbauen können. Die Frühchen und ihre Eltern werden sich darüber freuen.

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