Ein selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen

Zu TOP 57 – Selbstbestimmtes Leben der älteren Generation unterstützen – sagt die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Menschen sind selbstbestimmt. Immer. In jedem Alter. Oder zumindest sollte es so sein. Wir tun alles dafür, diesen Anspruch umzusetzen. Bürger*innen wollen möglichst lange in ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung leben. Sie möchten das auch im Alter und auch, wenn Unterstützungsbedarf dazu kommt.

Das ist nachvollziehbar und das wollen wir auch. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, sie dabei zu unterstützen. Umso mehr, weil unsere Gesellschaft immer älter wird. 2050 wird jede*r dritte Bürger*in über 60 Jahre alt sein. Das ist eine enorme Herausforderung und eine große Aufgabe. Das spiegelt der vorliegende Bericht ganz deutlich wieder. Aber wir stehen schon ganz gut da.

Ich bin sehr froh, dass wir in Schleswig-Holstein so viele Bausteine für ein gutes Leben im Alter vorzuweisen haben. Und ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die dazu beitragen. Besonders bei den Mitarbeiter*innen in den Ministerien, die diese vielen Informationen sorgsam zusammengetragen haben.

In nahezu allen Lebensbereichen denken wir nicht nur an ältere Menschen, sondern wir machen ihnen passgenaue Angebote. Ganz wichtig dabei ist, dass Alter nicht gleich Alter ist. Wir müssen die unterschiedlichen Menschen sehen, ihre Möglichkeiten und Bedarfe. Altersbilder sind verschieden.

Es gibt Ältere, die fit und rüstig sind. Die im Ruhestand viel erleben wollen und sich engagieren möchten. Und es gibt Ältere, deren Kräfte und Interessen nachlassen, die zunehmend auf Unterstützung angewiesen sind. Der Übergang ist manchmal fließend, manchmal schlagartig. Allen diesem Menschen müssen und wollen wir Rechnung tragen. Der Bericht zeigt, dass wir dabei auf einem guten Weg sind.

Viele tragen dazu bei, dass andere selbstbestimmt älter werden können in Schleswig-Holstein. Hauptamtliche, Verbände und Ehrenamtliche. Ich bedanke mich herzlich bei den zahlreichen Akteur*innen, die im vorliegenden Bericht aufgezählt sind.

Nicht alles ist reine Landesaktivität. Alles wird genutzt, was Möglichkeiten eröffnet: Programme der EU und des Bundes, Landesrecht und freiwillige Leistungen, kommunales und regionales Engagement. Aus allen diesen Steinen entsteht ein Haus, das älteren Menschen ein möglichst gutes, sicheres und selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Die Landesplanung – eine häufig unterschätzte Aufgabe – legt die Grundlage für die kommunalen Planungen. In den Aktivregionen findet jede Menge statt. Neben dem Ausbau des barrierefreien ÖPNV bieten viele Kommunen Senior*innentickets an. Im ländlichen Raum gibt es Bürger*innenbusse, Dörpsmobile und Mitfahrbanken.

Das bewährte Netzwerk „Senior Trainer*in“, das Internetportal „Engagiert in SH“ und die aktuelle Kampagne „Reif für Neues“ unterstützen das freiwillige Engagement älterer Menschen. So können diese ihre Kompetenzen in die Gesellschaft tragen. Hinzu kommen zum Beispiel Senior*innenbeiräte, Mehrgenerationenhäuser und Senior*innenwegweiser – nicht überall, aber an vielen Orten.

Mit der Demenzagentur, dem Demenz-Wegweiser, der KiWA, den Pflegestützpunkten und Beratungsangeboten der Kassen und Verbände sind wir auch im Bereich Pflege gut aufgestellt. Ich beantrage die Überweisung in den Sozialausschuss und freue mich auf die vertiefende Diskussion im Ausschuss.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(es gilt das gesprochene Wort)

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