Zu TOP 17 – Besser Leben retten – Digitalisierung auch im Notfall sinnvoll nutzen – der heutigen Landtagssitzung sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der vorliegende Antrag ist mir persönlich ein besonderes Anliegen und ich freue mich, dass wir ihn heute vorlegen können. Als Ärztin war ich nicht nur im Krankenhaus tätig, sondern bin auch auf dem Notarztwagen mit Blaulicht durch die Straßen Neumünsters gefahren. Medizinische Notfälle sind Extremsituationen, in denen alle ihr Bestes geben – Tag für Tag. Es geht um Leben und Tod, die Belastung ist enorm.
Allein bei der Rettungsdienstkooperation der fünf Kreise Dithmarschen, Segeberg, Rendsburg, Steinburg und Pinneberg rücken die Einsatzfahrzeuge nach unseren Informationen 4.000-mal pro Woche aus. Das ist eine enorme Zahl und eine großartige Leistung. Das ist die eine, Telemedizin die andere Seite.
Ich bin eine große Anhängerin der Telemedizin zur Unterstützung der medizinischen Versorgung. Wir müssen und wir können Gesundheit und Digitalisierung auch an dieser Stelle zusammen denken. Das ist ganz wichtig.
Ein gutes Bespiel ist die sogenannte „Ersthelferinnen-App“. Bei einem plötzlichen Herzstillstand geht es um Minuten. Entscheidend dafür, ob ein Leben gerettet werden kann, ist die Erste Hilfe durch Ersthelferinnen. Hierbei kann die Ersthelfer*innen-App eine große Hilfe sein. Es ist ein Gebot der Solidarität, Erste Hilfe zu leisten. Viele Menschen trauen sich nicht zu helfen. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen.
Umgekehrt ist es richtig. Nichts tun ist der einzige Fehler, den sie machen können. Es ist immer richtig zu helfen. In der neuen Ersthelfer*innen App können sich diejenigen registrieren lassen, die einen Kurs gemacht haben und sich sicher sind, dass sie im Ernstfall auch handeln werden.
Die ehrenamtlichen Ersthelfer*innen werden per App über bestimmte Notfälle in unmittelbarer Nähe informiert und dorthin navigiert. So können sie unmittelbar mit der Wiederbelebung beginnen und die wertvolle Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Die Medizin macht schneller Fortschritte als wir hier im Parlament gucken können. Das gilt auch für die Notfallmedizin. Neue Vorschläge wie zum Beispiel ein digitales Notaufnahmeprotokoll und ein Notaufnahmeregister haben meine volle Unterstützung. Da wo Telemedizin und Digitalisierung helfen können Leben zu retten und Zeit zu sparen, sollten wir sie unbedingt nutzen. Das gilt auch für die Ersthelfer*innen-App. Jamaika geht voran in der Daseinsfürsorge und Gesundheitsversorgung.
Ich freue mich über Zustimmung zu unserem Antrag.
(es gilt das gesprochene Wort!)
Verwandte Artikel
Landesteilhaberat: Eine beachtliche Bilanz!
Zur heutigen (25.04.2022) Sitzung des Landesteilhabebeirates sagt die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:Heute findet die letzte Sitzung des Landesteilhabebeirates in dieser Legislaturperiode statt. Die Mitglieder…
Weiterlesen »
Gute Arbeitsbedingungen sind unverzichtbar für eine gute Patienten*innenversorgung
Zur Umfrage des Marburger Bundes Schleswig-Holstein zu Stellenstreichungen in Kliniken sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn: Gute Arbeitsbedingungen sind unverzichtbar für eine gute Patient*innenversorgung. Die…
Weiterlesen »
Gute Arbeitsbedingungen sind unverzichtbar für eine gute Patienten*innenversorgung
Zum heutigen (31.3.2022) Streik der Ärzt*innen sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn: Gute Arbeitsbedingungen sind unverzichtbar für eine gute Patienteninnenversorgung. Das gilt für alle…
Weiterlesen »