Ein weiterer Rückschlag für die Impfstrategie

Zu den aktuellen Meldungen über den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:

Das Land Berlin setzt die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff des Herstellers AstraZeneca für Frauen und Männer unter 60 Jahren vorsorglich aus. Der Grund ist, dass weitere Hirnvenenthrombosen aufgetreten sind. Das ist bitter für die Patient*innen, die betroffen sind. Außerdem ist es ein erneuter herber Rückschlag für die Impfstrategie. Wir erwarten, dass hier lückenlos aufgeklärt und dieses Mal sorgfältig informiert wird. 

Viele offene Fragen stehen im Raum: Stimmen die Gerüchte, dass die Firma Biontech ihre Produktionskapazitäten noch weiter erhöhen könnte? Dazu würden allerdings Substanzen gebraucht, die auf dem Markt nur begrenzt zur Verfügung stehen würden. Weiter heißt es, dass die Firma Curevac in Tübingen über diese Substanzen verfügt, sie aber für die eigene Produktion benötigt.

Gibt es eine Möglichkeit, über ein Prämiensystem diese Hürde zu überwinden, in dem die Interessen beider Firmen aufgegriffen werden? Ist Minister Spahn hier in Gesprächen, um diese aus dem Weg zu räumen? Gibt es Möglichkeiten, andere Impfstoffe wie beispielsweise Sputnik V nach sorgfältiger Prüfung zuzulassen? Welche anderen Möglichkeiten gibt es, die Produktionskapazitäten von Biontech Pfizer und anderer Impfstoff-Hersteller auszubauen? Gibt es Möglichkeiten, über andere deutsche Pharmafirmen zusätzliche Kapazitäten in Lizenz herzustellen? Ist Minister Spahn mit ihnen im Gespräch?

Fragen über Fragen, so kann es nicht weitergehen. Wir Grüne erwarten Antworten, und dass umgehend ein erneuter Impfgipfel einberufen wird.

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