Zur heutigen (19. Februar 2021) zweiten Expert*innenanhörung des Landtages zur Corona-Pandemie sagt die Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Eka von Kalben:
„Ziel der Expert*innenanhörung ist, dass Parlament und Regierung auf Augenhöhe fachlich informiert werden. Die Perspektive von Wissenschaft und Forschung ist für beide Seiten gleichermaßen von Bedeutung. Infektiologie und Epidemiologie, Katastrophen- und Krisenforschung, Psychiatrie und Jugendpsychologie, soziale Arbeit und Wirtschaft – all diese Perspektiven sind ungemein wichtig. Ich freue mich, dass die Expert*innen so offene Worte gefunden und uns ein paar Hausaufgeben mitgegeben haben.
Ganz besonders eindrücklich für mich waren die Beiträge zur Situation von Kindern und Jugendlichen. Ich unterstütze die Forderung der Jugendverbände, dass alle jungen Menschen mindestens einmal in der Woche Kontakt mit Gleichaltrigen haben müssen und zwar nicht nur zum Lernen von Gleichungen. Hier müssen wir noch genauer hingucken.
Wir werden alle Beiträge der Expert*innen in die Beratungen in unserer Fraktion und mit der Regierung einbeziehen. Dies gilt besonders für die erforderliche Konsequenz der Maßnahmen, die stärkere Beteiligung des Parlaments und die Kommunikation in die Öffentlichkeit. Die Menschen wollen klare Worte und klare Regeln und sie brauchen eine Perspektive.“
Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn, ergänzt:
„Die heutige Expert*innenanhörung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Schleswig-Holstein befindet sich in einer sehr anspruchsvollen Situation. Die durchschnittlichen Inzidenzwerte sinken erfreulicherweise in den meisten Kreisen und kreisfreien Städten. Die bisher getroffenen Maßnahmen wirken erfreulicherweise. Aber die Situation bezüglich der Mutanten, insbesondere der sogenannten britischen Variante B1.17, spitzt sich zu. In Flensburg gibt es eine extrem schwierige Infektionslage.
Wir haben Wissenschaftler*innen der unterschiedlichen Professionen eingeladen, um sich zum schleswig-holsteinischen Perspektivplan und den aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zu äußern. Wir bedanken uns bei ihnen allen für ihre Beiträge. Der Perspektivplan ist eine gute Grundlage. Aber es gibt noch einiges nachzusteuern. Zum Beispiel mit Blick auf den dynamischen Faktor. Inzidenzwerte als Richtwert sind zu wenig. Die Ausbreitung der Mutanten, die Lage in den Kliniken und „Hotspot“-Ausbrüche müssen ebenfalls eine Rolle spielen. Und wir sollten einen noch stärkeren Fokus auf die soziale Situation, auf Einsamkeit und seelische Belastungen legen.“
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